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Gesprächsleitfaden

Antworten auf wiederkehrende Fragen in Bezug auf SEXTING

  • Warum versenden unsere heranwachsenden Kinder freizügige Bilder von sich?

    In der Zeit des Heranwachsens und Erwachsenwerdens spielt nicht nur die Entdeckung der eigenen Sexualität, sondern auch die eigene Selbstdarstellung sowie die Wirkung auf ein Gegenüber eine bedeutende Rolle. Dementsprechend versenden Jugendliche intime Bilder/Videos von sich mit dem Ziel, eine Rückmeldung von dem Gegenüber zum eigenen Körper/der eigenen Darstellung zu erhalten bzw. auch, um auch ihre eigene Sexualität zu entdecken. Neben dem Versenden erotischer Fotos/Videos als Liebesbeweis, zählen auch das Flirten/ „sich online ausprobieren“ (z.B. im Chat) oder die „Mutprobe“ im Freundeskreis zu den häufigsten Gründen, warum Jugendliche sich zu derartigen Bildern hinreißen lassen.

  • Wo liegt der Unterschied zwischen freizügigen und pornografischen Bildmaterial?

    Freizügige/Erotische Bilder oder auch Videos, wie sie beim Sexting versendet werden, können beispielsweise Aufnahmen in Bademode (Bikini, Badehose) oder in Unterwäsche sein. Aber auch Nacktaufnahmen bestimmter Körperregionen, wie z.B. Oben-ohne-Bilder zählen hierzu.

    Der Unterschied zu pornografischen Material ist, dass auf solchen Aufnahmen eindeutig eine „unnatürliche geschlechtsbetonte Körperhaltung“ bzw. „eine sexuell aufreizende Wiedergabe der unbekleideten Genitalien oder des unbekleideten Gesäßes“ zu sehen ist.

    In diesem Bereich spielt auch die Strafbarkeit eine große Rolle: welche Aufnahmen darf ich überhaupt von mir machen, besitzen oder sogar verbreiten? Lesen sie dazu die wichtigsten Aspekte zu den rechtlichen Hintergründe.

  • Ich habe mitbekommen, dass mein Kind freizügige Bilder von seiner festen Freundin/ihrem festen Freund auf dem Smartphone hat. Wie kann ich mich da verhalten?“

    Erotische oder freizügige Bilder von dem Freund oder der Freundin zu besitzen, ist ja an sich nichts Verwerfliches, solange es nicht in den pornografischen Bereich fällt (siehe: rechtliche Aspekte). Sicherlich interessiert es Sie hierbei eher, ob auch Ihr Kind solche Aufnahmen schon einmal von sich gemacht und auch versendet hat. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall das Gespräch mit Ihrem Kind suchen und ihm/ihr Ihre Sorgen erklären, die Sie im Zusammenhang mit diesem Thema haben. Denn viele Jugendliche haben die Folgen eines solchen Bildes, das einst z.B. als Liebesbeweis für den Partner zählte und dann nach einer Trennung als „böse Waffe“ verwendet werden kann, gar nicht im Blick:

    • Die Aufnahme wird im Freundeskreis oder auch darüber hinaus weiterverbreitet (Schamgrenze wird überschritten).
    • Die Person wird verspottet (z.B. Cybermobbing).
    • Die Person wird erpresst (z.B. wenn nicht weitere Aufnahmen folgen, dann wird das Bild veröffentlicht).

    Aktuellen Studien zu Folge haben eher Mädchen als Jungen das „Sexten“ für sich entdeckt und können dementsprechend auch eher von den genannten unangenehmen Folgen dieser „Aktion“ betroffen sein.

    Oftmals bereuen sie diesen Schritt und wünschten sich, es nicht getan zu haben. Vielleicht geht es auch Ihrem Kind so und es ist froh, darüber reden zu können.

  • Ich möchte mein Kind davor bewahren, solche Bilder von sich zu versenden, geht das?

    Eine hundertprozentige Sicherheit, dass Ihr Kind nie eine intime Aufnahme von sich versendet wird es in der heutigen Zeit nicht geben können. Wichtig ist , dass Ihr Kind ein Gespür dafür bekommt, wie schnell und wie weitläufig ein einziges Bild nicht nur in der Stadt, in der es lebt, sondern auch im gesamten Landkreis, gesamten Land und sogar in die entferntestes Länder dieser Erde verbreitet werden kann.

    Wir geben hier gerne das Beispiel mit den Fotos, die noch mit dem Fotoapparat gemacht, entwickelt und dann per Post an den Partner, der z.B. in einer anderen Stadt lebt, gesendet werden mussten. Wie lange das gedauert hat und wie viel Menschen von diesem Bild überhaupt erfahren konnten. Und schauen dann gemeinsam, wie es heute sein kann.

  • Was mache ich, wenn mein Kind mit mir darüber nicht reden möchte?

    Akzeptieren Sie den Wunsch Ihres Kindes! Trotz alledem bleibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Haltung zu äußern! Und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es jederzeit zu Ihnen kommen kann, wenn es doch noch Fragen zu dem Thema hat.

    Wichtig ist auch, dass Sie Ihrem Kind Hinweise geben, wo es sich bei Bedarf Informationen bzw. auch mögliche Ansprechpartner*innen finden kann.

    Einige Beispiele dafür sind:

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