Let´s think about
Bietet Ihnen eine Vielzahl an Ideen und Anregungen, wie Sie mit Ihren Kindern über den kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien philosophieren können
Einleitende Worte
Immer mehr Kinder im Grundschulalter und beinahe alle Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone. Das Leben junger Menschen findet heute fast rund um die Uhr online statt. Durch die Verbreitung des Internets sind Darstellungen von Erotik, Sexualität und Pornografie einem breitem Publikum zugänglich. So können Kinder und Jugendliche viel früher und oft unabsichtlich mit verschiedensten Formen von Sexualität bzw. sexuellen Darstellungen konfrontiert werden. Unbegrenzt und jederzeit ist Pornografie konsumierbar, doch gesellschaftliche Tabuisierung, Grauzonen der Legalität und Angst vor Entdeckung schwingen mit.
Eltern sind immer mehr gefordert. Hat das Internet bereits den Aufklärungsunterricht übernommen? Allen ist es bewusst, dass es Cybermobbing, Pornos und Sexting im Internet gibt. Doch wie reagieren wir? Was können Eltern tun? Wie kann man schnell und kompetent reagieren? Auf welche Weise können wir verantwortungsbewusst auf die zukünftige Entwicklung Einfluss nehmen? Wie lässt sich der eigene Platz in einer virtuellen Welt finden, die immer unübersichtlicher wird? Bringt das Internet mehr Chancen als Risiken? Wie können wir Kinder/Jugendliche bei der sicheren Nutzung des Internets unterstützen?
Aus Studien wissen wir, dass das Verschicken und Tauschen von eigenen Nacktaufnahmen über das Internet und Mobiltelefone, „Sexting“ (Zusammensetzung aus „Sex“ und Texting“), bei Jugendlichen immer populärer wird. Medienpädagogin Barbara Buchegger spricht davon, dass das Versenden von erotischen Fotos zur jugendlichen Lebenswelt gehört. Cybermobbing und Sexting sind Begleiterscheinungen in der Welt der Sozialen Netzwerke. "Kinder sind nicht nur wehrlose Opfer. Sie sind manchmal Opfer, aber oft sind es die Personen, die mitbekommen, was anderen passiert – und sie sind auch die Täter, die es anderen antun", sagte Medienpädagogin Barbara Buchegger (Saferinternet.at) bei der Fachenquete des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen (BÖP).
Erotische Bilder oder Videos werden zum Flirten und auch innerhalb von Partnerschaften versendet. Dies kann für die Abgebildeten sehr unangenehme Folgen haben, vor allem dann, wenn die Aufnahmen in falsche Hände geraten und sie diese im Internet veröffentlicht wiederfinden. Oft gibt es keine Möglichkeit die Verbreitung zu stoppen, denn die Fotos oder Videos können auch Jahre später an verschiedenen Stellen im Internet auftauchen, denn das Internet „vergisst“ nicht.
Es ist eine große Herausforderung für Kinder und Jugendliche, aber auch für ihre Eltern, sich mit den digitalen Medien kritisch auseinanderzusetzen und Verantwortung wahrzunehmen, vor allem auch, wenn es sich um Tabuthemen, wie Pornografie handelt. Aufklärung ist gefordert. Einerseits geht es um eine behutsame Einführung in das Medium Internet, sowie um eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten und andererseits geht es um die sexuelle Aufklärung von Kindern und Jugendlichen. Kann man einen kritischen und konstruktiven Umgang mit dem Internet lernen? Wie und wo können Eltern ansetzen?
Junge Menschen dürfen in der Online-Welt nicht allein gelassen werden. Sie müssen ein Bewusstsein entwickeln, mögliche Risiken zu erkennen, sei es in der realen oder in der virtuellen Welt. Offenheit ist gefragt! Für Eltern darf es daher kein Tabu sein mit ihren Kindern über Sexualität und auch über Internetpornografie sowie Sexting zu sprechen. Gespräche über Sexualität sind oftmals schwierig, vor allem dann wenn in Familien das Thema ausgeklammert wurde. Doch auch wenn Eltern manchmal glauben, dass ihre Kinder sowieso schon alles wissen, besteht gerade heute in der Zeit digitaler Medien ein großer Bedarf an Aufklärung.
Im Folgenden werden neue Wege aufgezeigt, um mit den Kindern in einen Dialog zu kommen, um Beziehungen zu vertiefen und Vertrauen aufzubauen. Anhand von Geschichten, Fallbeispielen und diversen Texten soll Eltern durch den philosophischen Dialog ein anderer Zugang zum Thema „Internetpornografie“ ermöglicht werden.
Beim Philosophieren geht es darum junge Nutzerinnen und Nutzer von neuen Medien zu motivieren Fragen zu stellen und ihr kritisches Denken und ihre Reflexionsfähigkeit zu fördern. Außerdem sollen sie für die ethischen Dimensionen sensibilisiert werden. Doch wie kann ich mein Kind begleiten und sensibilisieren? Wie entwickelt sich ein gemeinsamer Dialog, sodass Kinder auch über ihre Erfahrungen sprechen?
Der philosophische Dialog
Der philosophische Dialog wird in der Aufklärung und Prävention eingesetzt. Er ermöglicht Fragen, Probleme, Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren und gemeinsam zu reflektieren. Es geht darum, zum Fragen zu ermutigen. Kinder und Jugendlichen sollen erfahren, dass es wesentlich ist, Fragen zu stellen und nicht alles als gegeben hinzunehmen. Was sind Freunde/ Freundinnen? Sind Facebook-Freunde echte Freunde? Was macht Freundschaft aus? Weiß ich etwas, da ich es im Internet gelesen habe? Was ist Wissen? Wie weiß ich was wahr ist? Wann kenne ich jemanden? Kann ich einem Menschen vertrauen, den ich noch nie persönlich getroffen habe? Was ist Vertrauen?
Wichtig ist es verschiedene Arten von Fragen zu stellen, zum Beispiel:
- Fragen, die zur Klärung führen,
- Fragen, die zur Prüfung von Annahmen beitragen,
- Fragen, die zur Prüfung von Gründen und Beweisen führen,
- Fragen, die unterschiedliche Standpunkte und Blickwinkel erkennen lassen, ...
Die nachfolgenden Materialien bieten Ihnen die Möglichkeit, den philosophischen Dialog in den Familienalltag einfließen zu lassen. Durch die Stärkung der Sozial- und Reflexionskompetenzen werden Selbstschutzfaktoren gestärkt und Fähigkeiten gefördert, äußeren Einflüssen zu widerstehen Es ist ein Teil einer ganzheitlichen Methode zur Gesundheitsförderung, die Präventionsbotschaften aktiv unterstützt.
Die Geschichten und Fallbeispiele, sind dabei wie „Texte“ zu betrachten, aus denen „gelesen“ werden kann, um darüber nachzudenken und darüber zu sprechen, mit dem Ziel, Überlegungen anzuregen und den Prozess des Verstehens in Gang zu setzen. Die vorliegenden Materialien enthalten Übungen und Diskussionspläne zu Themen: Freundschaft, Verantwortung, Respekt, die Macht des Bildes, ...
Handreichung zum Philosophieren
Im Folgenden finden Sie eine Handreichung für das gemeinsame Nachdenken und das philosophische Gespräch mit Ihren Kindern.
Drei Arten von Anregungen werden unterschieden:
- Leitgedanken
- Die Leitgedanken sollen Eltern helfen, die verschiedenen Konzepte und philosophischen Ideen, die in einem Gespräch über Internetpornografie angesprochen werden können, besser zu verstehen, um auch mit den Fallbeispielen, Dialogen besser arbeiten zu können. Es sollen hilfreiche Hinweise sein, um über die Konzepte und über die möglichen Themen im Vorhinein (vor dem Gespräch) nachzudenken.
- Diskussionspläne
- Dabei handelt es sich um Listen von Fragen, die zum philosophischen Fragen und Nachfragen ermutigen sollen. Sie zielen darauf ab, mit den Teilnehmenden in einen Dialog zu kommen und differenziertes Denken zu üben.
- Übungen
- Die Übungen beziehen sich auf das Klären, Eingrenzen und Gebrauchen von Konzepten, andererseits helfen sie einige Fähigkeiten und Fertigkeiten zu üben sowie sich mit unterschiedlichen Methoden auseinanderzusetzen.
Eine Auswahl von Fallbeispielen und Geschichten, die als Einstieg in das Gespräch mit Ihrem Kind/Ihren Kindern dienen können:
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Geschichte
Mein “Freund” Ben
Ist eine Geschichte die zum Nachdenken anregen soll, was überhaupt ein Freund/eine Freundin ist. Was bedeutet Freundschaft? Was ist Vertrauen? Sind alle meine Facebook-Freunde/Freundinnen echte Freunde/Freundinnen, denen ich vertrauen kann?
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Geschichte
Du hast doch nichts zu verbergen!
In dieser Geschichte geht es um Yvonne, die ihrer Freundin Julia vertraut. Hier geht es vor allem auch um ein Foto, das Julia ihrem Freund geschickt hat.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Geschichte
Heleen - „schöne Brüste“
Die Geschichte handelt von Heleen, einem 15-jährigen Mädchen, welches in einem Sozialen Netzwerk aufgefordert wurde Nacktfotos von sich aufzunehmen und an einen Jungen zu senden. Durch diesen Jungen wurden die privaten Bilder von Heleen in Umlauf gebracht und weiter verbreitet. Dennoch lernt sie einen Freund kennen, mit dem sie glücklich ist.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Dialog
Die Sexmesse
In diesem Dialog zum Thema Internetpornografie zeigt sich, dass Realität und Virtualität oft voneinander abweichen können. Das Internet und Filme führen häufig zu unrealistischen Erwartungen.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Comic
Ein Bild mit Folgen
In dem Comic „Ein Bild mit Folgen“ geht es um ein minderjähriges Mädchen, das im Internet ein typisches Mädchenspiel spielt und dabei angeblich mit einem anderen „Mädchen“ regelmäßig chattet. Es wird geschildert, wie schnell und vor allem wie einfach es geht, die Privatsphäre anderer Menschen zu verletzen, Fotos im Internet zu verbreiten und eine andere Person damit bloßzustellen.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Fallbeispiel
Beim Sex gefilmt
In diesem Fallbeispiel wird gezeigt, wie das Vertrauen von Minderjährigen missbraucht wurde und sehr intime Aufnahmen von ihnen im Internet verbreitet wurden.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Fallbeispiel
Žaneta
Žaneta, ein 15 jähriges Mädchen aus Tschechien, fand über eine Online-Community einen Freund, der sie verstand und dem sie vertraute. Leider wurde dieses Vertrauen missbraucht. aus dem engen Verhältnis ein Alptraum, der nun von der Polizei weiterverfolgt wird und bis heute nicht beendet ist.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
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Fallbeispiel
Ein Vater berichtet
In diesem Fallbeispiel wird aus der Sicht eines Vaters geschildert, wie auf einmal Nacktfotos von seinem 6-jährigen Sohn im Internet kursierten.
Folgende Themen können Sie anhand dieser Geschichte mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern vertiefen:
Leitgedanke Freund/ Freundin
Es gibt verschiedene Konzepte von Freundschaft und die Bedeutung von Freundschaft kann für jeden/jede von uns ganz unterschiedlich sein. Freunde/Freundinnen sind bedeutend.
Diskussionsplan Freunde - Freundschaft
Freunde/Freundinnen sind sowohl für Kinder/Jugendliche als auch für Erwachsene wichtig. Wir werden versuchen, das Konzept von Freundschaft zu untersuchen. Welche Art von Verstehen haben wir, wenn wir über Freundschaft sprechen? Verstehen wir Freundschaft alle auf die gleiche Weise? Was bedeutet es, einen Freund bzw. eine Freundin zu haben?
- Welche Art von Verstehen haben wir, wenn wir über Freundschaft nachdenken?
- Was bedeutet Freundschaft?
- Was ist ein Freund/eine Freundin?
- Was bedeutet es für dich, einen Freund bzw. eine Freundin zu haben?
- Was bedeutet das Wort “Freund”?
- Was macht jemanden zu deinem besten Freund bzw. zu deiner besten Freundin?
- Wie siehst du Freunde bzw. Freundinnen in Facebook?
- Wie viele Freunde/ Freundinnen kann eine Person haben?
- Wenn eine Freundin/ ein Freund andere Vorstellung von Freundschaft hat, kann er/ sie dein Freund/ deine Freundin sein?
- Kann jemand dein Freund/ deine Freundin sein, den du nie persönlich getroffen hast? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Bitte begründe!
- Kann jemand noch dein Freund/ deine Freundin sein, wenn er/sie andere Interessen als du hast?
- Gibt es Menschen, die keine Freunde haben?
- Wann bezeichnen wir eine Person als Freund bzw. Freundin?
- Kann man mit seiner Schwester oder seinem Bruder befreundet sein?
- Können Eltern oder Großeltern Freunde sein?
- Kann ein älterer Mensch dein Freund sein?
- Kann jemand, der kein Mensch ist, dein Freund sein?
- Was ist der Unterschied zwischen Verwandten und Freunden?
- Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Verwandten und Freunden?
- Wie wird jemand dein Freund bzw. deine Freundin?
- Auf welche Art und Weise kann jemand dein Freund sein?
- Gibt es einen Unterschied, wie du deine Freunde und wie du deine Geschwister behandelst?
- Kannst du an etwas denken, dass deine Freundschaft mit deinem besten Freund bzw. mit deiner besten Freundin zerstört?
- Was bedeutet es, mit jemandem befreundet zu sein?
Übung Freundschaft
Schon der Philosoph Aristoteles dachte über die Frage nach „Wie kannst du wissen, wer deine Freunde sind?“. Er beschreibt drei verschieden Typen von Freundschaft, basierend auf Zweckmäßigkeit, dem Vergnügen und der moralischen Güte.
- Finde heraus, welche verschiedenen Arten von Freundschaft es für dich gibt!
- Finde Beispiele für die drei Typen von Freundschaft, die Aristoteles unterscheidet!
- Finde Kriterien, die allen Freundschaften gemeinsam sind!
Leitgedanke Vertrauen
Wenn man einem Menschen vertraut, erzählt man dem so ziemlich alles. Genauso wie es Ben in der Geschichte getan hat. Ben vertraut einer Person, die er im Internet getroffen hat. Wie weiß man, wem man vertrauen kann? Kann man jemandem vertrauen, den man persönlich nie kennengelernt hat? Was bewirkt eigentlich, nach eigener Erfahrung, dass wir bestimmten Menschen vertrauen? Welche Rolle spielen Gefühle?
Diskussionsplan Vertrauen
- Wie kannst du sagen, ob jemand vertrauenswürdig ist oder nicht?
- Denkst du, dass dir Menschen, die dich das erste Mal sehen vertrauen?
- Wann vertraust du einem Menschen?
- Warum vertrauen wir manchen Menschen eher als anderen?
- Gibt es z.B. Fahrräder (Marken) denen du vertraust und solchen denen du nicht vertraust? Warum?
- Gibt es Menschen denen du vertraust und Menschen denen du nicht vertraust? Warum?
- Was ist Vertrauen?
- Wann kann man Informationen aus dem Internet vertrauen?
- Vertraust du Fremden grundsätzlich? Wenn ja – warum?
Was ist der Unterschied hinsichtlich des Vertrauens zwischen Online-Freundschaften und Offline-Freundschaften?
Leitgedanke Recht am eigenen Bild
Yvonne schickt ihrem Freund ein Bild und erfährt, dass er das Foto ins Internet gestellt hat. Ihr Bruder, dem sie sich anvertraut, betont, dass sie das Recht auf ihr eigenes Bild hat. Zwischen Recht, Gerechtigkeit, Gesetzen und Normen besteht ein enger Zusammenhang. Gelten nur Rechte, die vom Gesetz anerkannt werden? Zwischen Recht, Gerechtigkeit, Gesetzen und Normen besteht ein enger Zusammenhang. Gelten nur Rechte, die vom Gesetz anerkannt werden? Was bedeutet es, ein Recht zu haben? Wozu dienen Rechte? Was bedeutet es wenn Fotos versendet oder Aufnahmen auf Facebook hochgeladen werden?
Viele Personen wollen Fotos von sich nicht im Internet veröffentlicht sehen und berufen sich dabei auf ihr Recht am eigenen Bild. Das Veröffentlichen von Fotos im Internet bedarf grundsätzlich der Einwilligung der fotografierten Personen. Es ist also wichtig sich darüber zu informieren, was datenschutzrechtlich beachtet werden muss.
Denn immer häufiger sieht man Fotos von Einzelpersonen, Paaren oder Gruppen im Internet, die für unterschiedliche Zwecke hochgeladen wurden. Es ist nicht allen Internet- und Smartphone-BenutzerInnen bewusst, dass die Fotos nicht nur weltweit zugänglich sind, sondern kopiert, bearbeitet und für vielfältige Zwecke verwendet werden können. Dies sind Themen, die Sie mit Ihren Kindern besprechen bzw. diskutieren sollten.
- Was bedeutet Recht?
- Wozu dienen Rechte?
- Wer bestimmt was Recht ist?
- Was bedeutet das Recht am eigenen Bild?
- Gelten im Internet andere Rechte?
- Gelten nur Rechte, die vom Gesetz anerkannt werden?
- Gibt es Rechte, die in der etablierten Gesetzgebung nicht verankert sind? Kannst du Beispiele dafür geben?
- Können Gepflogenheiten und Normen ähnliches Gewicht wie Gesetze erlangen?
- Was ist der Unterschied zwischen Normen und Gesetzen?
- Was ist der Unterschied zwischen Regeln und Gesetzen?
- Woher kommen Rechte?
- Kannst du Rechte einer Gemeinschaft oder eines Landes nennen, die in anderen Gemeinschaften oder Ländern keine Rechte sind?
- Gibt es Rechte, die niemals aufgehoben werden können?
- Welchen Unterschied gibt es zwischen Recht und Gerechtigkeit?
Leitgedanke Macht der Bilder
Heute werden häufig Fotos an Freundinnen und Freunde versendet. Gefährlich kann es allerdings dann werden, wenn Jugendliche intime Fotos von sich verschicken – Mittel zum Zweck sind heute Smartphones, die mittlerweile zum Alltag gehören und das Internet. Thematisieren Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, die Problematik, die sich aus den Fallbeispielen ergibt.
- Welche Bedeutung hat ein Bild/ ein Foto?
- Warum machen Menschen Selfies?
- Welche Bedeutung kann es haben, wenn dir jemand ein Bild/ ein Foto von sich schickt?
- Wann sendest/ schenkst du jemanden ein Foto/ ein Bild?
- Warum sendest du/ schenkst du ein Foto/ ein Bild?
- Warum stellen Eltern Fotos ihrer Kinder ins Internet?
- Welche Wirkung kann ein Bild als Form der Kommunikation haben?
- Wie kann man Bilder einsetzen?
- Können Bilder eine Funktion haben, wenn Worte nicht mehr funktionieren? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Bitte begründe!
- Was ist der Unterschied zwischen einem Foto, das man gerade selbst gemacht hat, und einem Foto im Internet?
- Gibt es etwas, das man mit Bildern/ Fotos ausdrücken kann, was man sonst nicht mitteilen kann?
Leitgedanke Privatsphäre
Das Recht auf Privatsphäre ist ein Menschenrecht. Keine Person darf willkürlichen Angriffen auf ihre Privatsphäre, Familie oder ihr Zuhause ausgesetzt, oder in ihrem Ansehen und ihrer Ehre geschädigt werden. Alle haben das Recht, durch das Gesetz vor solchen Angriffen geschützt zu werden.
Viele InternetnutzerInnen halten den Schutz ihrer Privatsphäre für wichtig, sind also für den Schutz ihrer Daten bzw. ihrer Privatsphäre zunehmend sensibilisiert. Dennoch handeln sie oft nicht danach. Eine Online Befragung von 2013 von mediaTest digital zeigt auf, dass 51% der Befragten auf Social Apps, wie Facebook oder WhatsApp trotz Bedenken des Datenschutzes nicht darauf verzichten würden. Es gibt also eine Diskrepanz zwischen dem Sicherheitsbewusstsein und dem tatsächlichen NutzerInnenverhalten, das oft viel zu sorglos ist.
Die Tatsache, dass wir etwas Bestimmtes wertschätzen, z.B. unsere Privatsphäre, ist also keine Garantie dafür, dass wir auch danach handeln. Es kann also eine ausgesprochene Diskrepanz bestehen zwischen dem, wofür Menschen eintreten oder was sie bekunden und wie sie tatsächlich handeln. Es geht hier um ethische Fragestellungen: Ein wichtiger Ansatzpunkt darüber mit Kindern und Jugendlichen nachzudenken ist die Frage „Was hat für uns Bedeutung und in diesem Sinne auch Wert?“ und schließlich auch darüber zu reflektieren „Wenn wir etwas Besonders wertschätzen, handeln wir dann auch danach?“
Diskussionsplan Privatsphäre
- Was bedeutet Privatsphäre?
- Gibt es ein Recht auf Privatsphäre? Wenn ja, wer hat ein Recht darauf?
- Haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf Privatsphäre?
- Hat jeder/jede ein Recht, Tagebuch zu führen?
- Wo beginnt Privatsphäre?
- Wo beginnt Privatsphäre in einer Beziehung?
- Haben Kinder auch den Eltern gegenüber ein Recht auf Privatsphäre?
- Hat jemand das Recht E-Mail und SMS- Verkehr zu kontrollieren?
- Was meinst du zu dem beliebten Argument „Ich habe doch nichts zu verbergen!“?
- Haben Eltern ein Recht auf Privatsphäre?
- Wer bestimmt, was die Privatsphäre einer Person ist?
- Wie wichtig ist Privatsphäre, wenn es um das Mobiltelefon oder das Internet geht?
- Wie ist das Bewusstsein gegenüber den Folgen der digitalen Datenpreisgabe?
- Warum gibt es oft eine Diskrepanz zwischen dem Sicherheitsbewusstsein über Privatsphäre und dem tatsächlichen NutzerInnenverhalten im Internet?
- Was hat Privatsphäre mit Freiheit zu tun?
Leitgedanke Sich in die Lage einer anderen Person versetzen
Wie kann man sich in die Lage der 15-jährigen Heleen versetzen? Das Hineinversetzen in die Lage anderer Personen bedeutet unter anderem zu versuchen die Probleme, Anliegen, die Wünsche und Bedürfnisse anderer, oft auch uns fremden Menschen zu verstehen. Empathiefähigkeit hilft uns, die Gefühle, wie Angst, Trauer, den Schmerz anderer zu verstehen und die Wahrscheinlichkeit ist höher, in solchen Situationen zu helfen als solche Situationen selbst herbeizuführen.
Manche Menschen haben Schwierigkeiten die Gefühle, Anliegen, Bedürfnisse, Probleme der anderer Menschen wahrzunehmen, vor allen Dingen dann, wenn sie abweichend sind von dem, was sie selbst in dem Moment fühlen/denken beziehungsweise in einer vergleichbaren Situation fühlen/denken würden. Wir müssen also Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickeln, wie Zuhören, verschiedene Perspektiven zu erkennen und zu berücksichtigen.
- Kannst du dir vorstellen, wie es wäre jemand anderer zu sein?
- Wenn du dich in jemanden hineinversetzen kannst, genügt das, um bei Konflikten eine gemeinsame Lösung zu finden?
- Die „goldene Regel“ besagt: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Was bedeutet diese Aussage in Bezug auf die zwischenmenschliche Kommunikation im Internet?
- Wodurch können wir Empathiefähigkeit fördern?
- Warum sind manche Dinge einer Person peinlich, einer anderen nicht?
Leitgedanke Glück
Alle Menschen wollen glücklich sein. Doch was ist Glück? Welche verschiedenen Arten von Glück lassen sich unterscheiden? Ist Glück dasselbe wie glücklich sein?
Diskussionsplan Glück
- Weißt du ob du glücklich bist?
- Was brauchst du, um glücklich zu sein?
- Können Tiere glücklich sein?
- Was ist der Unterschied zwischen Glück und glücklich sein?
- Welche Vorstellungen von Glück hast du?
- Was kann man selbst tun, um glücklich zu sein?
Leitgedanke Realität und Virtualität
Die Vorstellungen, die man sich von bestimmten Situationen im Internet macht, stimmen nicht immer mit der Realität überein. Realität und Virtualität werden oft nicht auseinander gehalten.
Diskussionsplan Realität und Virtualität
- Was ist der Unterschied zwischen Realität und Virtualität?
- Wo sind wir, wenn wir chatten?
- Ist es möglich, gleichzeitig im virtuellen Raum, wie auch im realen Raum zu sein?
- Kann man Cyberspace als Wissensraum auffassen?
- Durch die neuen Medien können wir viele auch weit entfernte Plätze virtuell erreichen, heißt das, dass es im Cyberspace keine Grenzen gibt?
- Ist der virtuelle Raum ein Raum, wo unsere Gehirne/ Gedanken reisen?
- Verändert das Internet das Verhältnis zur Realität?
Leitgedanke Soziale Netzwerke
Viele Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer Freizeit in Sozialen Netzwerken. Soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit Menschen zu treffen, neue Freundschaften zu schließen, Fotos und Videos zu teilen, zu chatten, zu argumentieren, mit Menschen in Verbindung zu bleiben, die weit entfernt wohnen. Doch durch die Anonymität bieten sich neue Möglichkeiten für Belästigungen und Kriminalität. Das 11-jährige Mädchen aus Pleven hat eine solche Online-Belästigung erlebt. Wie sieht verantwortungsvolles Handeln im Internet aus? Wie sollen Eltern mit den neuen Herausforderungen im Netz umgehen?
Die Entwicklung hin zu einer Medien-Gesellschaft, wo Menschen immer öfter vorwiegend digital interagieren, betrifft im Kern vor allem ethische Fragestellungen. Das Nachdenken über die Grundlagen und Maßstäbe einer demokratisch begründeten Netzwerkgesellschaft stellt uns alle vor ethisch- moralische Probleme.
Diskussionsplan Soziale Netzwerke
- Warum verwenden Personen Soziale Netzwerke?
- Wie verändert die Entwicklung neuer Medien unseren Alltag?
- Welchen Einfluss haben die neuen Medien auf unsere Wahrnehmung?
- Wie werden die neuen Medien hauptsächlich genutzt?
- Welche Macht haben Soziale Netzwerke?
- Wie können die Medien die Einstellungen, Haltungen von Menschen verändern?
- Was ist der Zweck von Sozialen Netzwerken?
- Ist es leichter „ich selbst“ zu sein, wenn ich „online“, oder wenn ich „offline“ bin?
- Welchen Einfluss haben die neuen Medien/ Sozialen Netzwerke auf den Familienalltag?
- Wie sollten wir als Produzenten medialer Kommunikation handeln?
- Welche unterschiedlichen Wirkungen können Medien, z.B. auch die Sozialen Netzwerke auf die Gesellschaft haben?